Die Ursprünge des Karate


Karate ist ein Kampfsport, dessen Ursprünge bis etwa 500 Jahre n.Chr. zurückreichen. Chinesische Mönche (Shaolin Mönche), die keine Waffen tragen durften, entwickelten aus gymnastischen Übungen im Lauf der Zeit eine spezielle Kampfkunst zur Selbstverteidigung. Diese Kampfkunst galt auch als Weg der Selbstfindung und Selbsterfahrung.

Begonnen hat alles auf der Insel Okinawa schon im 7.Jhd v.Chr. Zwischen Japan und China war diese Insel ein strategisch wichtiger Punkt. So kam es, dass zu verschiedenen Zeiten die Insel unter chinesischen oder japanischen Einflüssen stand. Daher entwickelte sich auf Okinawa eine Kampfkunst, die eigene Selbstverteidigungserfahrungen und Erfahrungen der japanischen Samurai sowie des chinesischen Boxens enthielt. Der Besitz von Waffen war auf der Insel streng verboten. Die dort lebenden Menschen wollten sich aber gegen Übergriffe der jeweiligen Besatzer schützen. So entstand neben zahlreichen Kampfkünsten auch das Karate. Genannt wurden die neuen Kampfkünste zunächst Okinawa-te (Okinawa-Hände). Einige Meister des Okinawa-te bereisten China für mehrere Jahre, um Erfahrungen für ihre Kampfkunst zu sammeln. Je nach Beziehung zum chinesischen Festland entwickelten sich auch die Kampfstile aus den verschiedenen Kung Fu Systemen.

Okinawa wurde über längere Zeitepoche als Gefangeneninsel vom König- und Kaiserreich China geführt. Der Inselstaat (früher Ryūkyū-Königreich) gelangte im 15. und 16. Jahrhundert aufgrund seiner günstigen Handelsposition zwischen Japan und China zu beträchtlichem Wohlstand.

Geschichtliche Fakten bezüglich der Entwicklung des Karate beginnen mit Meister Sakugawa, der von 1733 – 1815 in der Stadt Shuri lebte und dort die Kampfkunst To – te lehrte, die er in China kennengelernt hatte. To oder Kara ist der japanische Rufname für China und de oder te bedeutet Hand. Nachdem sich das To-te zu einer eigenständigen Kampfkunst entwickelt hatte, gab es zwei verschiedene Stilrichtungen, die in zwei unterschiedlichen Regionen gelehrt wurden:

Shorin – Ryu
und
Shorei – Ryu

Diese alten Kampftechniken wurden erstmals durch die Bemühungen dreier Männer, Ta Shang Lao-ch’un, Ta-yi Chen-jen und Yuan-t’ien, systematisiert. Sie schufen, was man die “Drei Primitiven Schulen der Kampftechniken” nennen könnte. Ihre Systeme wurden über Generationen von Schülern hinweg weitergegeben. Mit der Zeit entstand ein völlig eigenständiges System, das den Bewohnern Okinawas sehr zugute kam, als die Japaner die Insel besetzten und allen Einwohnern das Tragen von Waffen verboten (Sino-japanischer Krieg 1894/95). Auch das Ausüben der waffenlosen Kampfkünste wurde verboten, doch die Meister der damaligen Zeit gaben ihre Kunst im geheimen weiter. In dieser kriegerischen Zeit wurden aus der Notwendigkeit heraus, den Feind auf dem Schlachtfeld zu bezwingen, ständig neue Kampfmethoden und Techniken erfunden.

Itosu Yasutsune (1832 – 1918) stellte kurz nach der Jahrhundertwende ein modemes Karate unter dem Gesichtspunkt der Leibeserziehung (und erstmals nicht der tödlichen, oft geheim und unsystematisch geübten Kampfkünste) zusammen. Zu diesem Zweck entwickelte er die Pinan – ( später Heian – ) Katas.